Finanzen by Heinz

Silber: Angebot & Nachfrage im langfristigen Vergleich

Silber gilt oft als klassischer Rohstoff – doch die Langzeitdaten zeigen: Der Markt läuft seit Jahren in ein strukturelles Defizit. Denn während die Minenproduktion nur begrenzt steigt, wächst der Verbrauch durch Industrie, Energie­technik und Investment zunehmend schneller. Die folgende Übersicht kombiniert jeweils Minenangebot + Recycling (vereinfachtes physisches Gesamtangebot) und stellt sie einer realistischen Gesamtnachfrage gegenüber.

Angebot und Nachfrage nach physischem Silber (2000–2025)

(Angaben gerundet; in jeder Zelle Tonnen + Unzen)

Jahr Angebot (t / oz) Nachfrage (t / oz) Differenz (t)
2000 18 500 t / 594 Mio oz 19 500 t / 627 Mio oz –1 000 t
2005 19 731 t / 634 Mio oz 21 200 t / 682 Mio oz –1 469 t
2010 24 500 t / 787 Mio oz 26 500 t / 852 Mio oz –2 000 t
2015 26 000 t / 835 Mio oz 29 000 t / 932 Mio oz –3 000 t
2020 25 000 t / 804 Mio oz 28 000 t / 902 Mio oz –3 000 t
2025 (Prognose) 26 000 t / 836 Mio oz 31 000 t / 998 Mio oz –5 000 t

Interpretation & Hinweise:

  • Konstanter Angebotsdruck: Seit 25 Jahren steigt das physische Angebot nur moderat. Silber wird überwiegend als Nebenprodukt gefördert – daher ist die Produktionskapazität kaum skalierbar.
  • Nachfrage treibt den Trend: Industrie, Elektronik, Solarenergie und E-Mobilität erhöhen den Bedarf schneller als die Förderung wächst.
  • Defizit wird größer: Seit 2000 ist in fast jedem betrachteten Jahr die Nachfrage höher als das Angebot. Besonders ab 2015 beschleunigt sich diese Lücke.
  • 2025 markiert den stärksten Engpass: Die prognostizierte Nachfrage übersteigt das Angebot um rund 5.000 Tonnen – ein struktureller Trend, der längerfristig Auswirkungen auf Preis und Verfügbarkeit haben kann.
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